(Beitrag von Manfred N.)
In meiner Zeit als Busfahrer in der 3. Kompanie hatte ich mich mit dem Fahrer vom verantwortlichen Staatsanwalt des Militärbezirkes 3 angefreundet.

Dieser Fahrer kam ab und zu in unsere Kompanie zum Schlafen. Wir sahen uns zwar selten, haben uns aber, wenn wir uns sahen, oft über die Geschehnisse in der NVA und über „Vorkommnisse“ unterhalten. Sein Dienstfahrzeug war ein 312-er Wartburg, fast neu. Er stammte aus Potsdam und wollte sein Motorrad in die Dienststelle holen. Wir hatten vereinbart, dass wir dies zusammen machen würden. An einem sehr regnerischen Tag sind wir dann los. Geheuer war uns bei der Sache nicht, denn es war ja eine Schwarzfahrt. Das Wetter war gut, denn bei dem Regen würde die KI (Kfz-Inspektion, nicht die „moderne“ KI) kaum unterwegs sein. Das ein Unfall hätte passieren können, soweit haben wir nicht gedacht. Auf der Rückfahrt von Potsdam fuhr ich dann seinen Wagen und ich war froh, als wir abends endlich wieder in Strausberg ankamen. Erst nach dieser Fahrt wurde mir bewusst, wie blöd ich gewesen bin, mich auf so etwas einzulassen. Schwedt läßt grüßen!

Wir Fahrer haben uns schon gegenseitig geholfen, wenn einer in Urlaub wollte oder die S-Bahn verpasst hatte. Den Unterfeldwebel, mit dem ich die Schlacke aus Berlin geholt habe (noch 5. Kompanie) konnte ich einmal nach Rangsdorf bringen. Damals hatte ich einen neuen Motor einzufahren auf der Strecke Vogelsdorf -Penkun ( Für das Regiment wurden extra Streckenverläufe festgelegt, um die verschiedenste Technik einzufahren).
Rangsdorf war zwar die andere Richtung aber geringes Risiko, war ja nur die falsche „Strecke“.
M.N.