(Beitrag von Manfred N.)
Ferienzeit 1967. Freitag früh zum Ko-Chef. Ich werde gefragt, ob ich eine Fahrt übernehmen würde. Kam aber kaum vor, dass man als Gruppenführer eingesetzt wurde. Höchstens mal als Verantwortlicher, wenn es ums Abschleppen von KFZ oder mit Tieflader um Heimholung von defekten PKWs ging. Von meiner Gruppe waren wohl auch drei Mann in Urlaub. Jedenfalls ging es um eine Anforderung der PHV (Politische Hauptverwaltung der NVA). Ging von Freitagmittag bis Montagabend. Ich musste erst nach Eggersdorf in die Kaserne. Dort wurde ich schon erwartet. Vom Ko-Chef hatte ich noch mit auf den Weg bekommen, wenn möglich, sollte ich am Freitagabend zurück in die Kompanie kommen. War auf keinen Fall möglich!!Mache doch nicht den Lochstopfer. An der Kaserne warteten einige junge Leute. Ich erfuhr, die wollten in
der Nähe von Buckow an einem See übers Wochenende Zelten.

Es waren wohl Abiturienten. In der Kaserne lag ein Zelt bereit, ein großes Armeezelt wie in Strausberg in der Zeltstadt.
Natürlich hatte ich mit den jungen Leuten gesprochen, dass ich wieder ins Objekt zurück kommen sollte. War aber nicht möglich!! Ich mußte mich schon ein bischen absichern, um keinen Ärger mit dem Ko-Chef zu bekommen. Irgendwie hatte der erfahren, um was es bei dieser Fahrt ging. Es waren sicherlich Kinder von“ höheren“Leuten. Auf jeden Fall waren es schöne Tage und eine gute Abwechslung. War ein großes Waldgebiet und ein großer See. Natürlich sind wir umhergefahren und alle wollten mal ans Lenkrad vom LO. Wie ich erfuhr hatten einige die Absicht Offizier zu werden.

Müssen FDJler gewesen sein, denn alle trugen Blau. Einmal wurden wir von einem Förster gestoppt. Als er sah, NVA und jungen Leute in Blau war er zufrieden. Es gab ja überall Sperrschilder und wir hatten ja keinerlei Genehmigung, uns dort aufzuhalten oder umherzufahren. Natürlich nicht meine Angelegenheit. Irgend jemannd würde schon die Verantwortung übernehmen. Montagnachmittag zurück in der Kompanie und keiner fragte, also alles i.O.
M.N.