(Beitrag von Manfred. N)
Im Sommer 1967 stand auf einmal der Zug des Ministers im Regiment. Ich glaube es war hinter der Zeltstadt und sowas wie ein Bahnsteig war dort vorhanden. Man hatte ihn wohl in der Nacht ins Regiment reingebracht und es war schon beeindruckend, den Zug zu sehen.

Einige Posten mit MPis waren am Zug postiert. Vorn und am Ende des Zuges waren jeweils Dieselloks angehängt. Wir haben natürlich gestaunt, dass der Zug auf einmal da war. Natürlich, denn Geheimhaltung wurde ja groß geschrieben! An einem Wagen standen viele Kartons mit Lebensmitteln und sicherlich auch Getränken, die von zwei Männern ganz in weiß in den Zug geladen wurden. In den Zug konnte man leider nicht reinschauen, denn alle Fenster hatten Gardinen. Ich glaube, wenn der Zug unterwegs war, waren beide Loks vorgespannt. Viele Genossen haben den Zug aber gar nicht zu sehen bekommen. Ich hatte damals Glück, weil ich als Gruppenführer in der Zeltstadt tätig war. Nun das war ein einmaliges Erlebnis! War sicherlich auch so, dass der Zug nicht oft im Einsatz war. In den Jahren 68 und 69 bin ich gar nicht mehr bis zu den Zelten gekommen.
M.N.
(Beitrag von: https://www.hidden-places.de/index.php?threads/f%C3%BChrungszug-der-nva-objekt-05-396.665/)
Der Führungszug des Ministeriums für Nationale Verteidigung.
Der Wagenpark hatte zwar als Heimatbahnhof Berlin Lichtenberg, war aber samst zugehöriger Logistik in einer eigenen Halle in Strausberg stationiert. Er wurde u.a. auch zur Unterbringung von Führungskräften, Inspektionen, Schulungen und Informationsfahrten eingesetzt.
Im äußeren Erscheinungsbild entsprachen die Wagen den typischen grünen Reisezugwagen. Der Zug verfügte über keine eigene Bespannung; diese wurde jeweils von der Reichsbahn gestellt.
In der Regel bestand der Zugverband aus 20 (der insgesamt 24 Wagen), die Arbeits-, Ruhe- und Versorgungsbereiche boten. Zu den Typen gehörten u.a.
- Kommandantenwagen (mit Med-Punkt);
- Arbeitswagen (z.T. mit „Büros“),
- Nachrichtenwagen,
- Konferenzwagen (mit Filmvorführ- und Videoanlage; 51 Plätze),
- Speise-,Bar- und Küchenwagen,
- Schlaf- und Liegewagen,
- Sanitärwagen (mit Duschen) und ein
- Maschinenwagen (2 Dieselaggregate mit 380V/90kVA).
Ausgelegt war der Zug für bis zu 60 Führungs- und 120 Sicherstellungskräfte. Die mitgeführte Bevorratung erlaubte ein autonomes Handeln von bis zu 6 Tagen. Der Wagenpark ist inzwischen (wie so üblich) zerschlagen und verstreut. Ein Teil befindet sich in Privat- bzw. Vereinsbesitz. Einige Wagen sind aber auch im Museum gelandet. Wie einem Kurzbericht auf den Seiten von http://www.bundeswehrloks.de entnommen werden kann, waren die Teile des Zuges (z.B. der Maschinen- und der Nachrichtenwagen), die inzwischen der Militärhistorischen Sammlung Dresden gehören, im Munitionsdepot Mockrehna abgestellt.


