(Beiträge von Manfred N.)
31.10.1969
Ich habe es doch nicht fertig gebracht, zu verlängern. Im Ostbahnhof treffe ich auf Charlie. Ein Mann aus Aue, der mit mir zusammen in der Grundausbildung gewesen ist. Er wollte aber Militärkraftfahrer werden und wurde nach der Grundausbildung in die PKW-Kompanie versetzt und fuhr dann einen M21. Wir hatten in den fast drei Jahren Strausberg kein Wort miteinander gesprochen, weil wir uns ganz einfach nicht gesehen haben. Wenn wir uns gesehen haben, dann nur im Gegenverkehr. Unsere Begrüßung war dementsprechend. Es war so gegen 19.00Uhr und wir sind gleich in die Mitropa. Unser Zug ging so um 22.00Uhr. Der Zug sollte über Leipzig nach Saalfeld fahren. Wir mussten in Leipzig raus. Kurz vor
Abfahrt des Zuges verließen wir die Mitropa im Bahnhof. Im Zug war nicht viel los und wir hatten ein ganzes Abteil für uns.
Täve Schur
Auf einmal wird die Tür mit einem Schwung aufgerissen, einer steckt seinen Kopf rein und fragt, ob noch was frei ist. War ja! Der Mann kommt rein und setzt sich. Charlie schaut mich an und
flüstert was. Ich verstehe ihn nicht. Der Mann sagt, ja, ich bin es! Es war Täve Schur. Er war auf dem Weg nach Leipzig, er absolvierte wohl ein Fernstudium an der DHfK.
Gustav Adolf „Täve“ Schur (* 23. Februar 1931 in Biederitz–Heyrothsberge) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer. Er war neunmal Sportler des Jahres in der DDR, so häufig wie kein anderer Sportler. Als jeweils erster Deutscher gewann er die Weltmeisterschaft der Amateure und die Internationale Friedensfahrt.
Schur war von 1958 bis 1990 Volkskammerabgeordneter für die FDJ, SED bzw. PDS. Von 1998 bis 2002 gehörte Schur der PDS-Fraktion im Deutschen Bundestag an.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4ve_Schur
Es war eine sehr schöne „Unterhaltung“, wir brauchten fast nicht zu reden. War vielleicht auch besser, denn wir hatten doch etwas viel getrunken.
Da hatte ich soviel bekannte Menschen getroffen und jetzt noch Täve!
In Leipzig mussten wir aussteigen und es gab eine Verabschiedung auf dem Hauptbahnhof, als würden wir uns schon lange kennen. Dieses Treffen passte einfach zum Tag!
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