Erinnerungen an den Dienst im Kfz-Regiment – Teil 10

(Beiträge von Manfred N.)


S-Bahn Ausfall – Busersatzverkehr

Mein Kollege B.F. und ich waren Morgens bei Zeiten auf dem Park um, unsere Busse zu reinigen. Mittags hatten wir jeder eine Fahrt. Wir standen noch bei den Bussen und quatschten, als einer von der Fahrdienstleitung kam! Ihr müsst sofort los nach Süd! Die S-Bahn Strecke nach Nord war gesperrt worden. Nun standen die ganzen Offiziere in Süd (Vorstadt) und kamen nicht nach Nord. Nur unsere zwei LOs standen noch zur Verfügung. An der Kompanie vorbeifahren und Fahrtenbücher holen ,dann mit karacho nach Vorstadt. Wir hätten bestimmt jeder 4 mal fahren müssen, aber es sollte anders kommen.


Schikane durch die Kraftfahrzeug-Inspektion

Wir waren gerade an der Kreuzung Cafe Nord vorbei, als ein Männlein mit weißen Koppelzeug und Verkehrsstab auf die Fahrbahn trat und uns stoppte. Mein „Freund“ der Spieß aus der anderen Kompanie war zur Kraftfahrzeug-Inspektion (KI)übergewechselt, was mir schon länger bekannt war. Bis dahin hatte ich ihn aber noch nie auf der Straße gesehen ! Wir waren dicht hintereinander gefahren, mein Kollege und ich. Wir waren sicherlich etwas zu schnell unterwegs. Aber mit gutem Grund. In Süd warteten noch etliche Offiziere, die ins Ministerium wollten. Wir wurden aufgefordert, auszusteigen. Er wollte keinerlei Begründung hören. Wir waren zu schnell und mehr war von ihm nicht zu hören. Wir waren ja auch nicht auf den Mund gefallen und haben ganz schön gestritten. Die Offiziere wurden auch unruhig! Wir bekamen jeder zwei Stempel in unseren Berechtigungsschein und der ehemalige Spieß sagte, mit zwei Stempeln dürft ihr keine Personen mehr befördern. Wir fragten: und die Fahrgäste im Bus? , er meinte nur, müssen laufen. Da war vielleicht was los! Aber sie mussten aussteigen. So ein Typ war bei der Armee und schikaniert die eigenen Leute! Wir sind gleich zur Kompanie gefahren und der Ko-Chef fiel aus allen Wolken. Der TA war gerade da, kam meistens mit eigenem PKW aus Berlin und sagte der spinnt doch. Mit drei Stempeln hätten wir keine Personen mehr befördern dürfen und das auch nur im zivilen Bereich! Das Telefon beim  Chef klingelte ständig und die ersten Beschwerden waren im Regiment angekommen. Nun kam der Befehl, sofort weiterfahren. Wir also wieder los. Von der KI war nichts mehr zu sehen.


neue Stempelkarten

Am Mittag, bevor wir  unsere geplante Fahrt antreten wollten, mussten wir zum TA (=Stellvertreter des Kompaniechefs für Technik und Ausrüstung, meist mit der Qualifikation des KHS und der Berechtigung, eine Ordnungsstempel zu führen und Berechtigungsscheine auszutauschen). Er sagte, Berechtigungsscheine her! Wir waren schockiert, aber er lachte und sagte, ihr bekommt saubere.


DDR- „Flensburg-Punkte- Schein“
Rückseite der Stempelkarte – bei 5 Stempel ist Schluss mit lustig.


NIcht umsonst besaß dieser Hauptmann Pasewald im Regiment ein hohes Ansehen!

Ende Oktober am vorletzten Tag in der Armee hatte ich noch einmal ein Zusammentreffen mit diesem KI-Mann. Aber das ist ein anderes Kapitel!


… wird fortgesetzt mit Teil 11 M.N.

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