(Beitrag von Manfred N.)
Irgendwann 1969 wurde in den frühen Morgenstunden Alarm ausgelöst. Den Ablauf bei einer Alarmierung war ja jedem bekannt. Schnell merkten wir, dass auch das Ministerium Alarm ausgelöst hatte. Waffenempfang, aber keine Munition, das beruhigte erst einmal. Volle Ausrüstung war befohlen. Wir als Pistolenträger hatten es ja leichter. Aber die LKW-Fahrer hatten ja alle MPIs noch zu schleppen, dazu noch die Magazintaschen.
Auf dem Weg zum Park musste man sehr aufpassen,denn wir mussten ja über die Straße zum KdP, da wir ja gegenüber vom S-Bahnhof Nord in den Baracken stationiert waren. Ein M21 nach dem anderen verließ das Regiment, einige in Richtung Ministerium, viele aber in Richtung Strausberg. Busse fuhren raus. Wahrscheinlich gab es in Berlin Sammelstellen im Falle einer Alamierung. Zwei Busse von unserer Kompanie hatten den Auftrag, beim Sekretariat Minister zu stehen. B.F. und ich wir hatten es also nicht weit. Alles musste mit. Teil1 und Teil2, Stahlhelm, Feldspaten und Feldflasche. Bei den Bussen angekommen, waren wir schon ganz schön sauer, denn es ging alles im Laufschritt. Alles von der Ausrüstung kam auf den Beifahrersitz. Nun standen wir mit den Bussen im Ministerium.
LOs und G5 fuhren rein und zu ihren Stellplätzen. Die ersten Tatras kamen mit den Chefs der Verwaltungen. so langsam kam Bewegung in die ganze Sache. Sollte nur ein Teil des MfNV ausgelagert werden? Sah so aus, denn man hätte sonst viel mehr Fahrzeuge gebraucht. War ja auch bloß eine Übung!
Wir saßen ja die ganze Zeit im Bus und konnten alles beobachten. War schon ein ganz schönes durcheinander. Generale beobachteten die ganze Sache auch. Russische Offiziere waren auch zu sehen sehen. Offiziere mit ihren Kladden und Stoppuhren standen auch rum. Kann mich noch gut an den General Keßler und an den Minister Heinz Hoffmann erinnern, die beieinander standen und diskutierten.
Am Tag wurde dann erzählt, dass die Russen den Alarm ausgelöst hätten. Wusste man das so genau?Gerüchte gab es immer wieder! Gab aber auch genug „Blödmänner“, die nur hetzten!
M.N.