Erinnerungen an den Dienst im Kfz-Regiment – Teil 11

(Beiträge von Manfred N.)


Besichtigung Schützenpanzer BMP1

Ich habe über verschiedene Fahrten berichtet. An all diesen Fahrten war immer ein Höhepunkt, so dass ich mir viel von dem Erlebten gemerkt habe. Auch besondere Anlässe spielten dabei eine Rolle. Unsere „Arbeit“ war aber viel mehr als diese Sonderfahrten. Tag für Tag unterwegs in Gebiete, wo viel NVA angesiedelt war. Mit Inspektionen in Leipzig und Halle, wo ich bald wie zu Hause war. Da waren Fahrten, die einen Tag dauerten aber auch Fahrten die mehrere Tage in Anspruch nahmen. Eigenartigerweise haben wir da nie in Kasernen geschlafen (Nur in Plauen in der R.Luxemburg Offiziersschule). Oder ich war viel im Norden Eggesin, Karpin, Spechtberg und Torgelow. Wenn ich mit Soldaten gesprochen habe, war Eggesin ein Begriff (Kiefernmeer- Sandmeer – nichts mehr) und keiner hätte da hin gewollt. Ein Gutes hatte die viele Fahrerei, ich habe dadurch die meisten großen Städte der Republik kennen gelernt. Ich war ja gerade mal 20 Jahre alt und damals war ich mir der Verantwortung  gar nicht bewusst. Aber auch Vertrauen hat eine große Rolle gespielt, denn im Bus wurde über vieles geredet!


Da hatte ich mal eine Fahrt die ging wohl in Richtung Storkow. Bus voll Offiziere, vorneweg ein M21 mit Oberst. Der Fahrer dachte wohl, auch der Bus fährt so schnell wie sein Wolga, Laufend waren die weg. Irgend wo ging es rechts rein in einen Waldweg, ein Schlagbaum und Kontrolle. Wir halten vor einem länglichen Gebäude. Alle steigen aus. Ich soll warten. Affenhitze! Der Bus auch aufgeheizt. Ich nehme mir eine Decke und lege mich bei dem Gebäude in den Schatten. Bin wohl gleich eingeschlummert. Schlaf hat immer gefehlt.

Auf einmal höre ich jemand reden. Es geht um Technik, um Besatzung und um Schützen, keine Ahnung! Von Probe und Bewährung und anschaffen. Stühlerücken, die Offiziere kommen aus dem Gebäude, voran der Oberst, der sieht mich noch liegen und fragt, Sie haben wohl alles gehört? Ich nicke mit dem Kopf. Da sagt er, dann können sie auch mitkommen. Denen war es auch warm und sie hatten die Fenster geöffnet wo ich lag.

Die Offiziere laufen los, ich schmeiße meine Decke in den Bus laufe denen nach. Ein größeres Gebäude. Als wir reingehen, sehe ich nur weiße Tücher. Eine große „spanische Wand“! Zwei Offiziere ziehen die Tücher zur Seite und eine Art Panzer kommt zum Vorschein. Ein BMP! Noch nie gesehen! Nagelneu und fein

eingeölt. War sehr beeindruckend.


BMP 1 Schützenpanzer

Der BMP-1 ist ein schwimmfähiger Schützenpanzer aus sowjetischer Entwicklung und eines der am weitesten verbreiteten gepanzerten Fahrzeuge der Welt. Die Abkürzung BMP steht im Russischen für Боевая Машина Пехоты (Bojewaja Maschina Pjechoty), was so viel wie „Gefechtsfahrzeug der Infanterie“ bedeutet. Er wurde ab 1961 entwickelt und ab 1966 in der Sowjetarmee in Dienst gestellt.

Sieh hier ausführlicher Beitrag: https://de.wikipedia.org/wiki/BMP-1


Im Bus wurde dann ganz schön diskutiert. Es gab wohl in der NVA einige Testfahrzeuge, welche schon seit 1968 bei den Mot.-Schützen (= Infanterie der NVA) ausprobiert wurden. Vom militärischen Bereich im Ministerium für Außenwirtschaft war die Rede. Und natürlich alles streng geheim!

Der Bedarf an diesen Fahrzeugen war wohl sehr hoch, denn für die Schützen war die Sicherheit in diesen Geräten viel besser.


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