Oberst Manfred Schamedatus hat viele Jahre die Entwicklung des Kfz-Regiment 2 in den verschiedensten Dienststellungen erlebt und beeinflusst. Hier ein Kurzüberblick über sein Wirken in der NVA, vor allem im Kfz-Regiment 2.
| Jahr | Dienstgrad | Dienststellung/ Tätigkeit |
| 1962 | Eintritt in die NVA, Absolvieren der Schule für Rückwärtige Dienste Erfurt | |
| 1965 | Ultn. | Zugführer in 4. Kompanie |
| 1969 | Ltn. | selbständiger Zugführer Unteroffiziersausbildungszug |
| 1971 | Oltn. | Kompaniechef der Ausbildungskompanie |
| 1973 | Hptm. | Studium an der Militärakademie in Leningrad |
| 1978 | Major | Stellvertreter Kommandeur für Ausbildung im Regiment |
| 1983 | OSL | Stellvertreter Stabschef |
| 1983 | OSL | Stellvertreter des Kommandeurs und Stabschef des Regiments |
| 1987 | Oberst | Leiter Kfz-Gerätelager Neuenhagen |
| 1990 | Oberst | Übernahme in die Bundeswehr und Versetzung in den Ruhestand |






Beitrag von Unteroffizier Manfred N.
Hallo! Ich war vom 01.11.1966 – 31.10.1969 als Soldat auf Zeit im Kfz-Rgt 2 .
War vom 01.12.1966 Uffz.-Schüler bis Ende April 1967. Unser damaliger Lehrgangsleiter
war Unterleutnant Schamedatus. Wir waren 2 Gruppen. Unser Gruppenführer war Stabsfeldwebel Jeromin. Der Gruppenführer der anderen Gruppe war Feldwebel Köhler. Ich wurde im April 1967 Uffz. In dieser Zeit war Unterleutnant Schamedatus im Regiment. Er hat uns viel von Berlin gezeigt. Wir waren mit ihm im Metropol und in der Distel. Habe noch ein schönes Gruppenbild mit ihm (siehe folgend).

Ich hatte viele Erlebnisse in meiner Zeit im Regiment. Damals gab es ja nur 5 Kompanien. Ich war eine Zeit als Kfz-Gruppenführer in der 5. Kompanie und in der 3. Kompanie als Busfahrer.
Wir waren noch in den Baracken gegenüber vom S-Bahnhof Nord.
Herzliche Grüße Manfred N.



















Nachruf
Am 5. Juni dieses Jahres trugen eine Handvoll ehemalige Kameraden des Kfz-Regimentes 2 Manfred Schamedatus mit zu Grabe.
Er war für uns alle nicht nur ein sehr guter militärischer Vorgesetzte mit hohem militärischen Wissen, präzisen Führungseigenschaften und planerischen Fähigkeiten, sondern auch ein Mensch mit sehr viel Einfühlsvermögen, gleich welchen Dienstgrades.
Ich lernte Leutnant Schamedatus kennen, als ich in seinem Ausbildungszug zur Heranbildung der Kfz-Unteroffiziere des Kfz-Regiments als Gruppenführer tätig war. Kurze Zeit später wurde daraus die Ausbildungskompanie für Kfz-Unteroffiziere und Miltärkraftfahrer. Manfred Schamedatus holte mich zu sich als Schirrmeister.
Es war eine sehr schöne Zeit in der Zusammenarbeit mit ihm. Er war nicht nur ein hervorragender Vorgesetzer, sondern einer der wenigen Offiziere, die in der Lage waren, den Unterstellten auch als Mensch zu sehen.
Nach dem Ende der Ausbildungskompanie bis zum Ende der NVA bekleidete Manfred Schamedatus nach seinem Studium an der Militärakademie in Leningrad die verschiedensten höheren Stabsdienststellen im Kfz-Wesen. In dieser Zeit liefen wir uns immer wieder einmal über den Weg und waren auch über eine Wegstrecke Wohnungsnachbarn in Strausberg in der Heinrich-Rau-Straße.
Obwohl im Dienstgrad bis zum Oberst aufgestiegen, waren unsere Treffen immer sehr herzlich und voller Freundschaft.
So fiel es mir sehr schwer, von Manfred Schamedatus Abschied zu nehmen. Er wird immer einen tollen Platz in meinen Erinnerungen einnehmen.

Vlnr: Hubert Grochowski, Volker Witschas, Fritz Rochow, Peter Martin.
Foto: Rolf Wagner
Im ehrenden Gedenken Hans Peter Martin
Erinnerungen an Manfred Schamedatus von Manfred N.
Viele Jahre hatte ich nicht mehr im Internet nach Kfz-Regiment 2 in Strausberg Nord gesucht. Es gab eine Zeit, da waren verschiedene Varianten vom Kfz-Regiment im Internet zu sehen. Man merkte aber gleich, dass Leute was ins Netz gesetzt hatten, die keine Ahnung hatten. Das Stabsgebäude überhaupt der gesamte Komplex mit den Seitenflügeln, damit konnte man nichts anfangen. Ein paar Aufnahmen von den Garagen, das war alles. Im März diesen Jahres habe ich erneut nach Kfz-Regiment 2 gesucht. Zu meiner großen Freude fand ich die Website des Kfz-Regimentes. Ich wollte es nicht glauben, aber nach fast
60 Jahren sehe ich Oberst Schamedatus, meinen ehemaligen Lehrgangsleiter von 1966 wieder. Damals noch Unterleutnant, aber ein sehr angenehmer Vorgesetzter. Einige verließen den Lehrgang wieder und wir waren nicht mehr soviel Leute. Ein paar Soldaten aus Hohensaaten kamen dazu. Einige Mal kam
es zu persönlichen Gesprächen in der Gruppe, aber auch zu Gesprächen mit jedem Einzelnen. Er war ein ruhiger Offizier, der den anderen auch reden ließ. Seit dem Ende des Unteroffizierslehrganges hatte ich diesen Offizier nicht mehr gesehen. Damals hieß es, Schamedatus wäre sehr krank und hätte den Dienst
beendet. Um so größer war meine Freude, als ich im März das Foto von Oberst Schamedatus auf der „Website“ entdeckte. Nachdem ich mir alles angesehen hatte, wollte ich natürlich mehr wissen vom Regiment, was aus ehemaligen Offizieren die ich kannte, geworden ist. Ich nahm Verbindung auf zu Rolf
Wagner. Mir ging es in erster Linie darum, mehr über Schamedatus zu erfahren. Rolf sagte mir, dass er im vergangenen Jahr (2024) vor dem 80. Geburtstag von Schamedatus bei ihm gewesen wäre! Wir kamen ins Gespräch über meine Zeit im Regiment. Über Höhen und Tiefen dieser Zeit. Ich entschloss mich, auch etwas beizutragen, damit Andere die Aufgaben des Regimentes besser verstehen können. Durch viele Fahrten mit Offizieren des MfNV in der Republik zu Objekten der NVA, aber auch zu öffentlichen Institutionen, wurde mir bald klar, dass es schon wichtig war, in diesem Regiment zu dienen. Mitte Mai erfuhr ich, das Oberst M. Schamedatus verstorben ist. Ich war schockiert. Jetzt hatte ich mich so gefreut, das er lebt und nun stirbt er! Anfangs wollte ich mit der Schreiberei aufhören, es ist aber wichtig, dass Menschen, die nach uns kommen, sehen und vor allem lesen können, was einmal war. Der Offizier M. Schamedatus hat einen Weg in der NVA zurückgelegt, der ihn vom Unterleutnant bis zum Oberst gebracht hat. Respekt vor diesen Leistungen! M.N.


