Fahrt zum Flugplatz Sperenberg

(Beitrag von M.N)


Der Abfahrtsort war Phillip-Müller Str. in Strausberg. Offiziere der sowjetischen Armee mit ihren Familien sollten nach Zossen (Sperenberg) zum Flugplatz gebracht werden. Ob Kinder dabei waren, ist mir nicht mehr im Gedächtnis. Ein gut deutschsprechender Offizier erklärte mir den geplanten Ablauf. Zuerst ging es nach Berlin-Karlshorst in ein Objekt der sowjetischen Armee. Hier stiegen noch zwei Offiziere zu. Unser nächstes Ziel war das Hauptquartier der GSSD in Wünsdorf.


Siehe auch hier Interessantes zu Wünsdorf:

  • https://die-verlassenen-orte.de/die-verbotene-stadt-haus-der-offiziere-gssd-wuensdorf/).
  • https://www.verlassenes.de/wuensdorf1

Lageplan Hauptquartier Wünsdorf


Lageplan von Wünsdorf vor dem Abzug der Sowjetarmee 1994

Der Lageplan von Wünsdorf, das Hauptquartier der „Gruppe der sowjetischen Streitkräfe in Deutschland (GSSD)“. Zu erkennen sind die fünf Militärstädtchen. Repräsentationsgebäude sind pink, technische Einrichtungen schwarz. Das Hauptquartier der GSSD wechselte 1946 von Potsdam-Griebnitzsee nach Wünsdorf (Zossen), wo sich vor 1945 das Oberkommando der deutschen Wehrmacht befunden hatte. Zusammen mit dem nahegelegenen Flugplatz Sperenberg war es ein exterritoriales sowjetisches Machtzentrum in der DDR.


Man merkte, das es für die Leute in den Urlaub ging. Es war eine ausgelassene Stimmung im Bus. Gepäck hatten die Leute jede Menge. Hinter meinem Sitz war alles vollgepackt. Hätte ich das gewusst wäre ich mit Kofferhänger gefahren. Das gab es öfter, dass es eng wurde im Bus, weil keine konkrete Information auf der Anforderung stand. Die Fahrdienstleitung konnte ja nur weitergeben, was von der jeweiligen Verwaltung  angefordert war. Jedenfalls war gute Laune im Bus angesagt und der Geruch nach Knoblauch war sehr 

intensiv. Bis heute habe ich mir die Abneigung gegen diesen Geruch erhalten! In Wünsdorf war nur ein kurzer Halt, irgendeine Tasche oder kleiner Koffer kam noch zum Gepäck.


Weiter ging es zum Flugplatz nach Sperenberg. Nun es war ein guter Tag, denn wir wurden überhaupt nicht kontrolliert und alles lief reibungslos ab. Hatte ich aber auch schon ganz anders erlebt.


Flugplatz Sperenberg (links im Bild) in der Nähe von Wünsdorf (rechts oben im Bild)

Siehe auch hier Interessantes zum Flugplatz:

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_Sperenberg
  • https://www.verlassenes.de/flugplatzsperenberg

Das Flugzeug stand schon bereit. Sonst nirgends ein Flugzeug. Natürlich habe ich das Gepäck mit in die Maschine geladen. Ich wollte ja mal sehen wie sowas von innen aussieht. Als das Gepäck an Bord war sehe ich, das Flugzeug steht schief, weil auf der rechten Seite die Reifen eingedrückt sind. Ein Mann von der Besatzung kommt und ich zeige auf die Reifen. Er meint karoscho – alles gut. Er musste es ja wissen!


An 24 auf dem Flugplatz Sperenberg

Die Leute aus dem Bus kamen noch einmal zu mir runter und verabschiedeten sich von mir. Ich wünschte ihnen einen guten Flug und machte mich auf den Weg nach Hause! M.N.