Feriengepäcktransport 1967

(Beitrag von M.N.)


Am frühen Morgen nach Dienstbeginn zum Ko-Chef. Die Welt war noch in Ordnung. Befehl, mit einem Zivilbeschäftigten nach Berlin -Lichtenberg zum Bahnhof. Der Zivilbeschäftigte fuhr einen S4000. Am Bahnhof warteten Eltern mit ihren Kindern. Die Kinder würden mit dem Zug nach Karlshagen auf der Insel Usedom in die Ferien fahren. Wir übernahmen das gesamte Gepäck, damit die Kinder nichts zu schleppen hatten. Die Ferienzeit hatte begonnen und ich nahm an, dass  alle noch einmal umsteigen mussten. Unser Ziel war das Ferienlager „German Titow“, wo das Gepäck hin sollte.


Hier ist ein Artikel zu Ferienlager in der DDR


Die ganze Sache zog sich hin. Mehrmals gingen die mitfahrenden Betreuer der Kinder ihre Listen durch. Endlich war es soweit und wir konnten los! Damals hatte ich keine Ahnung, was so alles für die Kinder getan wurde. Erst als Busfahrer erfuhr ich, dass auch nach Bärenstein im Erzgebirge Kinder mit Ikarussen ins Ferienlager „Hans Beimler“ gefahren wurden.


Mit dem Zb kam ich gut zurecht, es war schon ein älterer Herr und wir kannten uns vom KfZ-Park.

Am 21.08.1968 musste ich diesen Zb nach unserer Alarmierung mit 

seinem LKW von zu Hause abholen. Wer zu unserer Zeit in den Ferien an die Ostsee gefahren ist, der weiß was auf den Straßen los war. Nach einigen Stunden waren wir endlich am Ziel und konnten das Gepäck übergeben. War eine richtige Strapaze gewesen!I


Denn ich war ja bloß Beifahrer und kannte den S4000 ja nur von der Fahrschule. Große Strecken würde ich mit dem Fahrzeug nicht fahren wollen! Wir blieben eine Nacht in Karlshagen und waren am Mittag wieder im Regiment. M.N.