(Beitrag von Manfred N.)
Die Truppenverpflegung in der NVA war in den Kasernen nach Dienstgradgruppen getrennt. So gab es einen Speiseraum für die Regimentsführung, einen für Berufssoldaten (Berufsunteroffiziere und Offiziere), einen für Zeitsoldaten (Unteroffiziere) und zuguterletzt natürlich einen Mannschaftsspeisesaal. Der Speisesaal der Unteroffiziere im Regiment war ja allen bekannt. Er war neben dem Mannschaftssaal gelegen und nur durch eine Mauer abgegrenzt, die nicht bis an die Decke reichte.
Oft kam es vor, dass Lebensmittel von den Soldaten über die Mauer geschmissen wurden und wenn man Pech hatte, landete schon einmal eine Scheibe Brot auf der Uniform. Dann konnte man froh sein, wenn keine Marmelade drauf war. Ich war einmal Mittags dabei, als eine gekochte ungeschälte Kartoffeln auf dem Teller eines Unterfeldwebels krachte.


An diesem Tag gab es „Tote Oma“ also Blutwurst, Sauerkraut und Pellkartoffeln. Der Unterfeld sah danach aus, als ob er unter einen LKW geraten ist. War schon unmöglich! Obwohl es ja eine Aufsicht bei den Soldaten gab, konnte nie jemand erwischt werden.
M.N.